JET 2016 –die junge Erwachsenen-Tour in Irland vom 18.-26.03.2016
„Können wir nicht ein paar Augenblicke lang alle mal still sein?“ höre ich Vivi durch das Gelache der Leute sagen. Wir sind auf der Suche nach einem Wasserfall ein paar hundert Meter in ein Gebirge gestiegen und haben soeben einen kleinen Aussichtshügel bevölkert, der mit uns 15 jungen Erwachsenen seeehr gut besucht ist, um es zu untertreiben. Eine kleine Bank, ein paar große Steine im Gras. Und überall wir. Das wars. Plötzlich hört das Gerede auf und Stille nimmt diesen kleinen Hügel ein. Ich atme ein und werde von Ehrfurcht ergriffen: Majestätisch liegt dort ein See im Tal, hinter ihm türmen sich massiv die Bergketten auf. Die Sonne scheint, ich höre Vögel zwitschern. Und lasse meine Seele baumeln.
Immer wieder werden wir in diesen 9 Tagen in Irlands Norden von schönen Überraschungen heimgesucht. Von Unerwartetem. Von Spontanem. Vor allem die Natur mit ihrer Wild- und Unberührtheit hatte es uns angetan. Des Öfteren waren wir gemeinsam oder auch in kleineren Gruppen auf Bergen, deren Gipfel uns beinahe magisch anzogen. Wir hatten ein schönes, helles Haus in Manorhamilton angemietet, das nur rund 20km von der „Metrople“ Sligo entfernt liegt. Dessen Wahrzeichen – der Ben Bulben – ragt 500 Meter fast senkrecht über dem Land und ist so im ganzen Umland zu erkennen. Natürlich zog es uns hinauf.
Täglich cruisten wir mit unseren 4 Mietwagen durch die spannende Landschaft im County Leitrim. Zu den Highlights gehörte noch ein Tag am Meer, an dem wir sogenannte „Ferry Bridges“, „Feenbrücken“ im Felsenmassiv bestaunen und Willi ins kalte Wasser springen sehen konnten. Oder der Besuch in einer örtlichen Gemeinde, die uns ganz herzlich aufnahm und noch zum Mittagessen einlud. Da irische Fußballspiele ihren ganz eigenen Reiz haben, besuchten wir am Samstag Abend ein Spiel der Sligo Rovers, das aufgrund eines Stromausfalls 5 Minuten vor Schluss beim Stand von 1:1 abgebrochen werden musste. Und auch ein Pub-Besuch durfte nicht fehlen.
Das Highlight im Sinne der Gruppengemeinschaft aber bestand in einem selbst gestalteten Passah-Mahl, das wir an Gründonnerstag – dem Passahfest der Juden – miteinander erlebten. Auf dem Boden sitzend feierten wir ein Fest, das zum einen beinahe liturgisch, zum anderen vor allem bedeutungsschwer nachvollzog, wie groß und wertvoll Jesu Opfer am Kreuz für uns ist. Geliebt. Erlöst. Frei. Wir brachen Fladen, wir tranken Wein und waren dem Leben so nah.
Diese Gruppe war eine Besondere: zum einen in Bezug auf ihre Zusammenstellung, die nur wenig Cliquen enthielt. Zum anderen war der Wunsch spürbar, miteinander eine gute Zeit zu erleben. Beides
sorgte dafür, dass sich Dankbarkeit und Zufriedenheit paarten und sich eine Atmosphäre der Leichtigkeit entwickelte. Eine ganz wertvolle Zeit.
René